Neue Klub-WM ohne Mannschaften aus Europa?

Posted by adminNo CommentsJan 21, 2023

Die Klub-WM wird sich deutlich verändern. Statt der jährlichen Mini-Turniere mit sieben Teams wird es ein vollwertiges Mammut-Event mit 32 Startern geben. Dafür findet die Weltmeisterschaft der Vereine aber auch nur noch alle vier Jahre statt. Dies hat die FIFA verkündet – allerdings ohne Rücksprache mit den Kontinentalverbänden und den Klubs. FC Bayern-Vorstandschef Oliver Kahn, der seit Dezember 2021 in der Leitung der Vereinigung europäischer Mannschaften (ECA) sitzt, zieht in Zweifel, dass UEFA-Teams am Start sein werden. Nach aktuellem Stand sei dies nicht möglich. Diesbezüglich sei sich die ECA „im Grundsatz einig“. Die Vereinigung repräsentiert die wichtigsten 230 europäischen Klubs.

Vertrag zwischen FIFA und ECA ist ausgelaufen

Als Hintergrund nennt Kahn den 2022 ausgelaufenen Vertrag zwischen der FIFA und der ECA. Dieser habe Themen wie die Abstellgebühren für Nationalspieler und die generelle Zusammenarbeit betroffen. Solange es diesbezüglich keine neue Übereinkunft gebe, könne keine Vereinsweltmeisterschaft mit ECA-Mitgliedern stattfinden. Ohne, dass Kahn es ansprechen würde, dürfte dies auch eine zumindest derzeitige Absage der ECA an die geplante World Series sein. Die FIFA hat angekündigt, eine Form von Nations League global auszurichten. Alle zwei Jahre soll es Mini-Turniere mit Startern aus aller Welt geben. Es ist bekannt, dass die Vereine kein Interesse haben, ihre Akteure für noch mehr Länderspiele abzustellen.

Kahn bemängelt die fehlende Kommunikation

Kahn reiht sich außerdem ein in die lange Liste von Funktionären, die sich über die mangelnde Kommunikation der FIFA beschweren. Der Weltverband habe den Beschluss zur neuen Klub-WM verkündet, „ohne vorher die notwendige Klärung mit den ECA-Vertretern“ gesucht zu haben. Der Bayern-Boss lässt es bei dieser Aussage bewenden. Es ist aber deutlich zwischen den Zeilen erkennbar, dass er dies für inakzeptabel hält. Es fällt insgesamt schon auf, wie oft der Vorwurf einer mangelnden Kommunikation erhoben wird, seit Gianni Infantino Präsident des Weltverbands geworden ist. Hinter vorgehaltener Hand werden längst Begriffe wie Diktator oder König genutzt, um sein Selbstbild sowie seinen Führungsstil zu beschreiben.

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