Es hat nicht sein sollen für die zahlreichen Bundesliga-Profis im Kader Frankreichs. Das Team von Didier Deschamps hatte die Chance, als erste Mannschaft seit 60 Jahren den WM-Titel zu verteidigen. Dazu hätten les Bleus Argentinien im Endspiel der WM 2022 schlagen müssen. Das Duell wurde ein Spiel, das Beobachter anschließend treffend als „Jahrhundertfinale“ beschreiben sollte. Die Albiceleste setzten sich mit 4:2 nach Elfmeterschießen durch. Lionel Messi erlebte seine ultimative Krönung als einer der größten Fußballer aller Zeiten. Fortan wird er in einem Atemzug mit Pele, Beckenbauer und natürlich Diego Maradona genannt. Sein Nachfolger als der beste aktive Spieler der Welt stand mit Kylian Mbappe´ an diesem Tag ebenfalls auf dem Platz. Und an ihm lag es fraglos nicht, dass Frankreich verlor. Seine drei Tore hätten eigentlich reichen müssen.
Spielbericht: Mbappé bringt Frankreich zwei Mal zurück
Frankreich versemmelte die erste Halbzeit komplett. Deschamps sollte in der Halbzeit bei einer französischen TV-Station stehenbleiben und zu Protokoll geben, Argentinien spiele ein Finale. Seine Mannschaft täte dies nicht. Die Analyse war treffend und auch auf der Anzeigetafel abzulesen. Messi hatte Argentinien früh per Elfmeter in Führung gebracht (23. Minute). Angel di Maria konnte noch vor der Pause auf 2:0 erhöhen (36.). Bereits in der 40. Minute holte Deschamps deshalb Olivier Giroud und Ousmane Demebele vom Feld und schickte stattdessen den Gladbacher Marcus Thuram und den Frankfurter Randal Kolo Muani auf den Platz. Insbesondere der Akteur der SGE sollte für deutlich Belebung sorgen – und hatte die französische Weltmeisterschaft auf dem Fuß.
Im zweiten Durchgang rannte Frankreich an, aber kam lange nicht durch die argentinische Abwehr. Zehn Minuten vor Ende der regulären Spielzeit wurde Kolo Muani jedoch im Strafraum der Südamerikaner gefoult. Mbappé verwandelte den fälligen Strafstoß (80.) und nutzte eine Minute später die Desorganisation der Defensive des Gegners, um per wunderschöner Direktabnahme auszugleichen (81.).
In der Verlängerung war es erneut Messi, der treffen konnte. Er stocherte einen Ball irgendwie über die Linie (109.). Argentinien leistete sich allerdings noch ein Handspiel im Strafraum. Mbappé traf erneut vom Punkt (118.). Eine Minute später scheiterte Kolo Muani alleine vorm argentinischen Tor. Das Elfmeterschießen musste die Entscheidung bringen. Mbappé brachte Frankreich in Front, doch Messi glich sofort aus. Auf französischer Seite verschossen dann Bayerns Kingsley Coman und Real Madrids Aurelien Tchouameni. Argentinien hatte hingegen keinen Fehlschützen: Der dritte WM-Titel in der eigenen Geschichte war damit perfekt.